Macht es Sinn über einen Film schreiben, der vor 14 Jahren
gedreht wurde? Auf diese Frage hat der Film selbst die richtige Antwort. Worüber
spricht Yimmou in “Heimweg”? Durch die Erzählung, die Bilder selbst, und durch
das Tempo des Filmes und des Lebens im Film spricht Yimmou über etwas Tiefes,
nämlich “Worin besteht das Menschliche?”
Die Erzählung ist ganz einfach: Ein junger Lehrer ist in ein kleines Dorf gegangen, um als Lehrer des Dorfes zu arbeiten. Es ist
schon klar, sogar wenn Yimmou nicht sehr es betonen will, dass der junge Lehrer
andere Ideen über Politik und Bildung hat, als die, die in der “Kulturellen Revolution” von Mao eingesetzt wurden. Die junge Yi ist auf den ersten Blick in
ihn verliebt. Diese Liebe, die Liebe von Yi, ist geduldig. Es ist eine Liebe,
die mit dem Tempo der Natur zu tun hat. Sie (die Liebe) ist weiss, gelb, grün und rot, wie
die Farben des Tempos der Natur. Es ist eine Liebe, die nichts erwartet, die
nur eine unterbrochene und stille Freude bringt, die immer in der Gegenwart ist.
Wie die Bildung, an die der junge Lehrer glaubt. Die Bildung, die ganz tief in
unserer Seele für immer bleibt. Diese Bildung ist keine technische Bildung,
sondern eine menschliche Bildung. Es geht darum, wie man mit der Natur, mit den anderen, und mit sich selbst, in Gleichgewicht und Freude leben kann. Es geht um das, was im Leben wichtig ist (was bleibt), und was im Leben kurzlebig ist. Liebe
und Bildung sind im Kern des Lebens, sogar wenn sie beide in einem
kleinen Dorf stattfinden. Das Prestige, das Schnelle und das Laute interessiert das Ehepaar überhaupt nicht. Das interessiert Yimmou, als Regisseur, auch nicht.
Diese Geschichte spricht darüber, wie wir leben, wie wir in Europa denken, wie unsere politische Entscheidungen unsere Welt verändert, wie wir und langsam von uns entfernen. Yimmou schafft etwas nicht Einfaches; er verzichtet auf Effekte und dramatische Szenen. Durch die Blicke, die
Farben, das Tempo, die Details (z.B. wie Yi ein Taschentuch um einen Napf
faltet) erzählt uns Yimmou über das Leben. Manchmal verlieren wir den Weg.
Manchmal vergessen wir alles. Aber immer, immer, wenn wir gerade vor “Das rote
Kornfeld”, “Rote Laterne”, “Keiner weniger”, “Under the Hawthorn Tree”, u.s.w stehen, können wir fühlen, wie das
echte Leben klopft.
No hay comentarios:
Publicar un comentario